Cruisergewicht Adel Kobilica Bosnien-Herzegowina vs. Shcipjon Hoti Schweiz

Nach einer Pause von mehr als vier Jahren war der Bosnier der perfekte Gegner für den Boxer aus Fribourg. Adel Kobilica zeigte gute Showeinlagen in der ersten Runde, doch es wurde klar, dass seine technischen Fähigkeiten nicht ausreichen würden, um Shcipjon Hoti gefährlich zu werden. Dieser liess sich nämlich gar nicht beeindrucken und blieb ruhig und abgeklärt.

In der zweiten Runde erhöhte Shcipjon Hoti in zwei Szenen den Druck und schlug Serien oder Kombinationen. Damit war der Bosnier überfordert. Jedoch biss er durch und zeigte zu Beginn der dritten Runde, dass er sich nicht so leicht geschlagen geben wollte. Doch gegen Ende der Runde war Hoti wieder der dominierende Boxer im Ring und stellte den Bosnier zweimal in die Ecke und deckte ihn mit Schlägen ein.

Die vierte Runde verlief unspektakulär, doch in der fünften Runde stellte Shcipjon Hoti den Bosnier an die Seile und schlug eine gute Kombination, die ihr Ziel fand. Ringrichter Marcel Werder beendete den Kampf rechtzeitig. Als Sieger durch TKO in der fünften Runde wurde Shcipjon Hoti ausgerufen.

Mittelgewicht Martin Krsteski Mazedonien vs. Jerome Haller Schweiz

Trotz seiner jungen Jahre sorgt Jérôme Haller für beste Unterhaltung, wenn er als Profiboxer in den Ring steigt. Nach seinem letzten Auftritt in Basel galt es, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren, und dies gelang ihm.

Im Gegensatz zu seinem letzten Auftritt startete er ruhiger in den Kampf. Er zeigte gute Kombinationen und Beinarbeit. Martin Krsteski versuchte dagegen zu halten und ebenfalls Treffer zu landen, doch technisch war der Schweizer einfach besser.

In der zweiten Runde arbeitete der Nordmazedonier mehr, doch Jérôme Haller landete gute Körpertreffer und entzog sich den Angriffen seines Widersachers durch gute Beinarbeit. Dieses Muster wiederholte sich in der dritten Runde. Der Gastboxer schlug meistens in die Deckung oder in die Luft, während Jérôme Haller immer wieder Treffer landen konnte.

Die vierte Runde verlief ruhiger, bis Haller wenige Sekunden vor Schluss einen Volltreffer landen konnte. Danach machte er ein Mätzchen mit dem Ergebnis, dass er den Mundschutz verlor und die letzten Sekunden der Runde ohne nennenswerte Ereignisse verstrichen. Für das Publikum sind solche Einlagen unterhaltsam. Im Ausland hätte Jérôme Haller mit einem Punktabzug rechnen dürfen.

So werteten alle Punktrichter mit 36:40 Punkten für den Sieger nach Punkten, Jérôme Haller.

Superleichtgewicht Ricards Zanins Lettland vs. Abnor Nori Jashari Schweiz

Die beiden Boxer zeigten den besten Kampf des Abends. Beide Boxer kämpften technisch stark. Der Basler war beweglicher im Oberkörper und zeigte ein besseres Verteidigungsverhalten. Doch der Lette, der nach einem Kampf in Lettland ungeschlagen in die Schweiz gereist war, wollte den Sieg. So war die erste Runde ausgeglichen, wenn nicht eher zugunsten des Letten.

Doch in der zweiten Runde hatte Abnor Nori Jashari seinen Gegner gelesen und brachte gute Schläge ins Ziel. Immer wieder setzte er nach Aktionen des Letten gute Konterschläge. Zudem schlug er immer wieder zum Körper und diese Treffen zeigten Wirkung. Ein Punktrichter liess sich sogar dazu hinreissen, die Runde 10:8 zu werten. Eine Wertung, die sicher in Frage gestellt werden muss.

In der dritten Runde machte Abnor Nori Jashari den Sack zu. Nach einem Leberhaken fand sich der Lette auf dem Ringboden wieder. Doch statt sich genügend zu erholen, stürmte er auf den Basler los. Dieser traf sofort wieder die Leber und Ricards Zanins musste nochmals vom Ringrichter angezählt werden. Zum Erstaunen aller Zuschauenden stellte sich Ricards Zanins nochmals dem Kampf. Doch Abnor Nori Jashari beendete den Kampf mit einem weiteren Körpertreffer endgültig durch TKO.

Nach seinem Sieg zeigte Abnor Nori Jashari eine schöne Geste und versuchte, seinen Kontrahenten zu trösten. Es war eine starke Leistung des Baslers. Er durfte sich über seinen ersten vorzeitigen Sieg freuen – und dies gegen einen bisher ungeschlagenen Gegner.

Schwergewicht Kristaps Zutis Lettland vs. Arnold «The Cobra» Gjergjaj Schweiz

Der Lette war mit einem Kampfrekord von 12 Kämpfen und daraus sieben Siegen nach Basel gereist. Arnold hatte sich mit Kristaps Zutis einen stärkeren Gegner als seinen letzten Kontrahenten ausgesucht und dies machte sich ab der ersten Runde bemerkbar.

Der Lette startete offensiv in den Kampf und versuchte, Druck zu machen. Immer wieder versuchte er, den Körper des Baselbieters zu treffen. Dieser agierte im Rückwärtsgang und versuchte, mit seiner Führhand den Kampf zu kontrollieren. Auch wurde in der ersten Runde klar, dass Arnold Gjergjaj über die grössere Schlagkraft verfügte.

In der zweiten Runde setzte Arnold seine gerade Führhand perfekt ein. Damit unterband er die meisten Aktionen des Letten und bereitete seine harten Schläge vor. In der dritten Runde vernachlässigte Arnold seine Führhand und der Lette konnte sich sofort besser in Szene setzen.

Doch die Ecke um Beat Ruckli korrigierte ihren Boxer in der Ringpause sofort und in der vierten Runde schlug Arnold permanent die Führhand. Der Lette verzweifelte und liess sich zu einem Mätzchen hinreissen. Doch im Gegensatz zu den meisten Neo-Profis strafte Arnold diese Aktion sofort mit einem harten Treffer. Ein Haken mit der Schlaghand fand ihr Ziel auf dem Kinn von Kristaps Zutis. Dieser fiel auf den Ringboden und musste ärztlich behandelt werden.

Damit verteidigte Arnold Gjergjaj seinen WBF Intercontinental Heavy Titel durch KO in der vierten Runde. Im Herbst will der Baselbieter nach höheren Weihen greifen. Mit dieser Leistung im Airport Hotel in Basel hat Arnold bewiesen, dass dieses Ziel erreichbar ist.

In den Vorkämpfen siegten Endi Bytygi (BC Glane), Leart Sulejmani (Arnold BF), Leandro das Neves (BC Sissach), Rinor Bublica (BC Glane) und Yvan Mvondo (BC Glane)